Was macht die betriebliche Gesundheitsmanagerin?

|   BGM: Basics

Eine Betriebssportgruppe oder ein "Büro-Obstkorb" sind "nice to have", aber nicht das Kerngeschäft. Doch womit beschäftigen sich betriebliche GesundheitsmangerInnen genau?

Im Interview mit dem Kirchenboten zu meiner Einstellung habe ich betont, dass ein Gesundheitsmanager nicht mit einem „Fitnesscoach“ zu verwechseln ist. Der Auftrag einer GesundheitsmanagerIn lautet, gesundheitsförderliche Verhältnisse in einem Unternehmen oder einer Organisation, sowie präventives Verhalten und Gesundheitskompetenz zu stärken und zu entwickeln. Speziell bei der Evangelischen Kirche der Pfalz besetze ich dafür eine Referenten-Stabsfunktion: Das bedeutet, ich betreue im Auftrag des Landeskirchenrats dezidiert das Gesundheitsmanagement. Mein Wirken ist ein Dienst an die Landeskirche und ihre MitarbeiterInnen. Es gehört zu diesem Auftrag dazu ein Konzept zu entwickeln, das entsprechende Entwicklungen erkenn- und messbar macht. Das ist nicht immer einfach, da sich Erfolg im Gesundheitsmanagement – vor allem kurz- und mittelfristig - weniger in Bezug auf harte Zahlen wie beispielsweise Krankenstände zeigt, sondern Maßnahmen vielfach auf „weiche Faktoren“ wie beispielsweise die Arbeitsproduktivität oder die Arbeitszufriedenheit wirken.

Insgesamt wird laut umfangreicher wissenschaftlicher Reviews für ein BGM durchschnittlich eine Rendite von 1:3,27 bei der Einsparung medizinischer Kosten und 1:2,73 bei der Senkung krankheitsbedingter Fehlzeiten erwartet.

Die betriebliche Gesundheitsförderung, wie beispielsweise die Einrichtung einer Betriebssportgruppe, ist dabei nur ein Teilbereich des Managements. Dieses „BGM-Haus“ visualisiert die vier primären Tätigkeitsfelder einer GesundheitsmanagerIn:

  • Arbeitsschutz

  • Gesundheitsförderung

  • Organisationsentwicklung

  • BEM

Das Fundament des Hauses bildet eine Verankerung von „betrieblicher Gesundheit“ (im Kontext Kirche organisationaler Gesundheit) in der gelebten Organisationskultur. Das ist langfristiges Ziel jedes BGM. Der Platz in den jeweiligen Leitlinien bedeutet, dass die Gesundheit der Organisation und ihrer MitarbeiterInnen in allen strategischen Entscheidungen und auf Führungsebene Berücksichtigung findet.

Die 4 genannten Handlungsfelder „Arbeitsschutz“, „Gesundheitsförderung“, „Organisationsentwicklung“ und „BEM“ sind dabei die Pflichtkür im Gesundheitsmanagement. Gesundheitsmanager wechselwirken mit anderen Bereichen wie beispielsweise der internen Unternehmenskommunikation, der Öffentlichkeitsarbeit, dem Marketing u.v.m. Das richtet sich ganz danach, was für die Gesundheit der jeweiligen Organisation und ihrer MitarbeiterInnen besonders relevant und von Nutzen ist!

Es gehört darüber hinaus zu meinen Kernaufgaben ein strategisches Netzwerk aufzubauen und die verschiedenen Tätigkeitsbereiche, Projekte und Personen zu koordinieren. Das schafft nicht nur Gemeinschaft und „baut Brücken“, sondern bündelt auch Kreativität, Energien und Ressourcen.

Das folgende Schaubild bietet einen Ausschnitt der inhaltlichen Themen, die mir nach 9 Monaten im Arbeitsfeld Gesundheitsmanagement der Ev. Kirche der Pfalz begegnet sind - denken Sie sich die „Querverbindungen“ einfach dazu…

 >> Diesen Artikel als PDF downloaden

 

Links zum Weiterlesen:

Interview Kirchenbote: http://www.evangelischer-kirchenbote.de/artikel/detailansicht/news/auf-vier-lebenssaeulen-im-kampf-gegen-den-burn-out/

Studien ROI BGM: https://www.iga-info.de/fileadmin/redakteur/Veroeffentlichungen/iga_Reporte/Dokumente/iga-Report_28_Wirksamkeit_Nutzen_betrieblicher_Praevention.pdf


  

Zurück