Ein Plädoyer für ECHTE Motivation

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"same ***, different day - oder doch nicht?!

  

"same ***, different day - oder doch nicht?! Ein Plädoyer für ECHTE Motivation!"

 „Ich möchte in 3 Monaten 2kg Körperfett reduzieren. Dafür gehe ich jede Woche 3x 60 Minuten ins Fitnessstudio, 2x 45min joggen und organisiere mir einen Ernährungsplan. Mein Ziel ist spezifisch, messbar, durchaus attraktiv, realistisch und hat ein genaues Zeitfenster. Ich habe mir einen Stichtag ausgesucht, an dem ich anfange, mit Stichtagen, an denen ich wiege. Und?

Antwort A: Ich habe nicht angefangen. Antwort B: Nach einer Woche war’s vorbei. C)…Ich mag Toastbrot. (kl. Anmerk: Vom Thema ablenken zieht ja bekanntlich immer. ;) )

Kommt das bekannt vor? 

Träume haben, Pläne schmieden, Ziele setzen (am besten in dieser Reihenfolge). Viele führt das zum Neujahr ins Fitnessstudio, doch so einige sind im Februar schon wieder weg. „Drop-Out“ ist ein unter Trainern und Clubmanagern im Fitness- und Sportbereich bekanntes, leidiges Phänomen. Ziele müssen eben SMART formuliert werden, heißt es dann. Was wir uns als Maßgabe setzen, muss also nur spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein, um den Erfolg zu garantieren. 

Easy!  Oder?  

Nun ja. Ein smartes Ziel ist gar nicht mal SO leicht zu formulieren. Im besten Falle kommen Sie mit „S“, „M“ und „A“ noch gut zurecht. Der Knackpunkt kommt mit dem „R“: Denn wie kann ich denn so genau sagen, ob etwas realistisch ist, wenn ich es nie probiert habe? Und wenn ich mich noch dazu nicht auskenne?

 

Und auch das „T“ fällt oft schwer: Wie kann ich sagen bis wann ich etwas schaffe, wenn ich beispielsweise in einem Arbeitsumfeld lebe, das nicht gerade von strikten Strukturen und Berechenbarkeit geprägt ist - z.B. in der projektbezogenen Arbeit oder auch im Gemeindepfarramt?   

Ich sage: Ein smartes Ziel ist durchaus ein gutes Instrument zur Zielformulierung, aber kein Erfolgsgarant. Denn dafür braucht es „echte“ Motivation und Faktoren, die nicht unmittelbar sichtbar und auch nicht immer so zugänglich sind. 3 Aspekte möchte ich hier erläutern:

 

1.  No „try and error“ / Keine Fehlerkultur.

 

JA, wir suchen ihn gerne, den Masterplan. Es soll sofort funktionieren und so einfach und schnell wie möglich. Wir haben keine Geduld mit uns, wollen immerzu funktionieren. Wenn es aber um gesundheitsbezogene Ziele geht – z.B. Abnehmen, mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport, besseres Stressmanagement – sprechen wir nicht nur von hochindividuellen Dingen, sondern wir haben es meistens mit Gewohnheiten zu tun. Versuchen Sie doch mal bewusst zu akzeptieren, dass diese Dinge nicht so „easy-peasy“ zu ändern sind, auch wenn das auf jeder Hochglanzbroschüre oder im Lifestyle-Magazin so verkauft wird! Nehmen Sie stattdessen lieber in Kauf mal schwach zu werden und es insgesamt Energie braucht, Gewohnheiten zu ändern. Versuchen Sie, aus Fehlern zu lernen und das Wichtigste: Machen Sie weiter! Nicht alles hinschmeißen, sondern weitermachen.

 

2.  Andere Dinge sind uns wichtiger.

 

Wir verhalten uns in einer Art und Weise, weil es für uns Sinn macht. Wenn wir verstehen, warum wir uns verhalten und wie wir bewerten, können wir unser Verhalten langfristig ergo nachhaltig ändern. Viele Menschen essen zum Beispiel nicht, weil sie Hunger haben, sondern um sich zu beruhigen. Soziale Zugehörigkeit und ihre kleine Schwester Aufmerksamkeit haben tendenziell einen höheren Stellenwert als Gesundheit - also gesehen, gehört, gemocht, gelobt zu werden. Ignorieren können wir dieses Grundbedürfnis nicht, doch unsere Gesundheit fordert von uns ein, den achtsamen, liebevollen Blick auf uns selbst nicht zu verlieren. Liebe den Nächsten wie dich selbst darf ruhig wörtlich genommen werden. Womit wir auch bei Punkt 3 wären: 

 3. Wir sind uns selbst nicht wichtig genug.

 

Wenn sie nachhaltig eine gesundheitsbezogene Gewohnheit ändern möchten, weil es wichtig für Sie und ihre Lebensqualität ist – dann sollten Sie davon wirklich überzeugt sein! Wenn Sie insgeheim denken: „Och ja, so schlimm ist das ja doch nicht wieder“ schützt sie das vielleicht davor, sich zu verbeißen, aber es kann auch gewaltig ihre Motivation dämmen. Selbstfürsorge heißt zwar auf sich Acht zu geben, schließt aber nicht aus, sich fordern zu dürfen.

 

Es gilt, eine Balance zu finden, die darauf aufbaut ehrlich zu sagen: „Hey, das ist mir wichtig, weil ich gut zu mir sein möchte“. 

 

Zum Weiterlesen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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